Erst Umzug, dann Großbrand
Endlich war soweit, die Eystruper Feuerwehr konnte in ihr neues Domizil, obwohl noch nicht offiziell übergeben, umziehen. Am Samstagmorgen trafen sich die Aktiven um dem neuen Gerätehaus Leben einzuhauchen. Alle fünf Fahrzeuge fuhren im Konvoi mit Blaulicht und Martinshorn zum neuen Standort an der L 200. „ An der Feuerwehr 1“ ist die neue, aussagekräftige Adresse der Eystruper Brandschützer. Nachdem dann auch die Gerätschaften und das meiste Inventar seinen Bestimmungsort erreicht hatte, sollte abschließend noch eine gemeinsame Einsatzübung stattfinden, soweit der Plan. Gerade mit der Übung begonnen erhielt der Eystruper Ortsbrandmeister Jan Brinkmann einen Telefonanruf von der Leitstelle in Schaumburg mit der Fragestellung ob es bei der Übung auch zu einer Rauchentwicklung käme. Da hier nur ein wenig Disconebel erzeugt wurde, war schnell klar, dass ein Realeinsatz unmittelbar bevorstand. Mit dem Alarmstichwort „Feuer – landwirtschaftliches Anwesen – mittel“ wurden gemäß der Alarm- und Ausrückeordnung die Feuerwehren aus Eystrup, Gandesbergen, Hämelhausen, Hassel und Hoya, die Einsatzleitung Ort (ELO), sowie die Drehleiter aus Nienburg in Marsch gesetzt. Als die ersten Kräfte wenige Minuten nach der Alarmierung an der Einsatzstelle eintrafen, standen die ca. 500 Quadratmeter große, als Fahrzeughalle genutzte Scheune, sowie drei davor abgestellte Traktoren bereits in Vollbrand. Ortsbrandmeister Jan Brinkmann und sein Stellvertreter Patrick Kather entschieden sich zwei Riegelstellungen aufzubauen, um, zum einen, einen leerstehenden alten Kuhstall auf dem Nachbargrundstück und zum anderen Wohn- und Nebengebäude in unmittelbarer Nähe des Brandobjektes zu schützen. Aufgrund der Intensität des Feuers wurde zusätzlich die Drehleiter der Verdener Feuerwehr angefordert. Aus vier Wasserentnahmestellen, z.T. mehrere hundert Meter von der Einsatzstelle entfernt, wurden die Einsatzkräfte mit Löschwasser versorgt. Die Brandbekämpfung erfolgte teils von den Drehleitern aus, teils von den Monitoren der Tanklöschfahrzeuge sowie mehreren Strahlrohren vom Boden aus. Der massive Wassereinsatz zeigte schnell deutliche Erfolge, sodass die Nachbargebäude gehalten werden konnten und der Brand nach ca. neunzig Minuten weitestgehend als gelöscht angesehen werden konnte. Bei den Nachlöscharbeiten wurde das Brandobjekt schließlich noch einmal mit Netzmittel versetztem Wasser abgedeckt. Der Gesamtschaden wird auf ca. 1,5 Millionen Euro geschätzt. Im Einsatz waren neben 125 Feuerwehrkräften auch der Rettungsdienst sowie Einsatzkräfte der Polizei, die die Einsatzstelle für ihre Brandursachenermittlung beschlagnahmte. Ebenfalls machten sich der Gemeindebrandmeister Carsten Meyer, sowie seine Stellvertreter Georg Bühmann und Jan Schumacher ein Bild von der Lage vor Ort.