Zimmerbrand
Zimmerbrand im Mehrparteienhaus
Sehr glimpflich ging für eine betroffene Person ein Feuerwehreinsatz am frühen Samstagvormittag aus. Die Stützpunktwehr Hoya, sowie die Polizei wurden um 7:33 Uhr unter dem Stichwort „Zimmerbrand“ in die Falkenstraße in Hoya alarmiert. Dort war aus unbekannter Ursache ein Feuer in einem Wohnzimmer ausgebrochen. Da es sich bei dem Gebäude um ein Mehrparteienhaus mit insgesamt neun Wohnungen handelte, wurde der sogenannte „MANV“ (Massenanfall von Verletzten) ausgerufen, was das Kriseninterventionsteam vom Landkreis Nienburg auf den Plan rief. Zusätzlich zu den beiden Rettungswagen vom Arbeiter-Samariter-Bund aus Hoya, die sich auch um die taktische Einsatzleitung kümmerten, und zwei Rettungswagen (RTW) des Landkreis Diepholz aus Bruchhausen-Vilsen, die sich direkt am Einsatzort befanden, standen fünf weitere RTW an der nahegelegenen Rettungswache des ASB in Bereitschaft. Ein Nachbar hatte den Qualm am Fenster in der ersten Etage des dreistöckigen Hauses bemerkt und dort Sturm geklingelt, um die Bewohner zu warnen. Einer der Mieter handelte beherzt und brach die Wohnungstür der betroffenen Wohnung auf und wollte mit einem Handlöscher das Feuer löschen, was bereits nur noch am Glimmen war. Ein weiterer Mieter des Hauses setzte indes den Notruf ab. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte hatten fünf Personen das Gebäude bereits eigenständig verlassen, zwei wurden von der Feuerwehr aus dem Gebäude evakuiert. Bei einem weiteren fehlenden Bewohner stellte sich nach kurzer Zeit heraus, dass sich dieser zum Zeitpunkt gar nicht im Haus befunden hatte. Der zunächst bewusstlose Mieter der betroffenen Wohnung konnte mit einem Tragetuch aus seiner Wohnung gerettet, bei Bewusstsein dem Rettungsdienst übergeben, und in ein Krankenhaus gebracht werden. Vier weitere Mieter, darunter der beherzte Ersthelfer wurden vorsorglich in den Rettungswagen auf Rauchgasvergiftung untersucht, mussten aber nicht in ein Krankenhaus. Ein Löscheinsatz war in der Wohnung nicht mehr erforderlich, da das Feuer bereits erlöschen war. Unter der Einsatzleitung von Ortsbrandmeisterin Petra Guder von der Feuerwehr Hoya wurde noch glühende Asche aus dem Zimmer entfernt und dieses mit einer Wärmebildkamera kontrolliert. In der stark verrauchten Wohnung, sowie im Treppenhaus wurde ein Lüfter eingesetzt. Die anderen Mieter konnten nach dem „Freimessen“ mittels einem Kohlenmonoxid-Messgeräts nach rund anderthalb Stunden zurück in ihre Wohnungen. Die Feuerwehr weist in diesem Zusammenhang nochmals darauf hin, wie wichtig Rauchmelder sind und diese Leben retten. Innerhalb eines Jahres ist es bereits der zweite Fall eines Zimmerbrands in Hoya, mit Folge einer Kohlenmonoxidvergiftung, die im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Den Mietern des Hauses war diese Gefahr, in der sie sich mit dem Rauch im Haus befunden hatten wohl bekannt, denn einer bedankte sich bei den Einsatzkräften mit den Worten: „Vielen Dank für euren Einsatz, ihr seid unbezahlbar“!
Text/Fotos: M. Thiermann